Über mich.
Mein Name ist Julia Maria Hatke. Ich bin Ergotherapeutin, Sozialpädagogin und Erziehungswissenschaftlerin.
Ja, Qualifikationen und Abschlüsse sind wichtig, weisen Expertise, Wissen und Können aus. Doch das, was in der Arbeit mit Menschen – mit Eltern, Kindern, erwachsenen Betroffenen und jedem anderen – die Basis ist, ist leider anhand dieser Titel nicht messbar: Und zwar die Art und Weise, wie wir einander begegnen. Damit Sie ein bisschen mehr über mich als Person erfahren können, einen Eindruck bekommen, mit wem Sie es hier überhaupt zu tun haben und eine Idee davon erhalten, warum ich mich eigentlich mit dem Thema Verhaltensauffälligkeiten und ADHS beschäftige, möchte ich Ihnen hier einen kleinen Eindruck von mir geben. Unten auf dieser Seite finden Sie Informationen zu meinen Abschlüssen und weiteren Qualifikationen.
Aufgewachsen in den 80ern und 90ern in einem kleinen Dorf im Münsterland, inmitten von Wäldern und Wiesen, begann ich schon früh, so einige Fragen zu stellen. Und so merkte ich nach meiner Ausbildung zur Ergotherapeutin wie schwierig es ist, innerhalb einer 45-minütigen Therapieeinheit pro Woche die Konzentration eines Kindes zu verbessern, eine motorische Unruhe zu lindern und auch alle weiteren auffälligen Verhaltensweisen zu beheben.
Und so begann ich mit dem Studium der Sozialen Arbeit an der Fachhochschule Münster. Ich machte mich auf die Suche nach den Ursachen dafür, warum Kinder bei einem Wutanfall die Tür eintreten, schreiend durch das ganze Haus rennen, immer wieder verzweifelt vor den Hausaufgaben sitzen und manchmal bis in den späten Abend damit zubringen oder sich weinend in ihrem Zimmer verkriechen. Dabei beschäftigte ich mich intensiv mit der systemischen Beratung, die der Annahme folgt, dass jedes Verhalten im jeweiligen System sinnhaft ist und in dem Moment manchmal die einzige Handlungsmöglichkeit für das Kind darstellt. Neben der praktischen Anwendung dieser Erkenntnisse als fachliche Leitung der Ergotherapie einer interdisziplinären Praxis und als Beraterin in einer Psychologischen Beratungsstelle für Familien- und Erziehungsberatung, beschäftigte ich mich auch zunehmend auf theoretischer Ebene mit dem Thema.
Ich stellte mir die Fragen, ob das auffällige Verhalten nicht auch mit gesellschaftlichen Veränderungen zu tun haben könnte, ob man das Verständnis von normalem kindlichen Verhalten überhaupt universell gültig definieren kann, welche Rolle psychosoziale Belastungsfaktoren wie Trauma oder Bindung spielen und zu welchen Antworten man kommt, wenn man die Frage nach dem Sinn hinter den schwierigen Verhaltensweisen stellt. Und so ergab sich aus diesen vielen Fragen ein eigenes Konzept und daran anknüpfend ein eigenes Seminar mit dem Titel „‘ADHS mal anders‘: Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung aus sozialkonstruktivistischer Perspektive“, das ich nun seit 2016 als Lehrbeauftragte am Fachbereich Sozialwesen der Fachhochschule Münster durchführe. Mein dortiges Tätigkeitsfeld umfasst neben der inhaltlichen und didaktischen Planung und Durchführung der Lehrveranstaltung auch die Vorbereitung auf und Abnahme der jeweiligen Prüfungen.
Neben diesem theoretischen Blick auf die Themen Verhaltensauffälligkeiten und ADHS ist mir die praktische Arbeit mit dem Kind ein wichtiges Anliegen. Und so begann ich nach dem Studium der Sozialen Arbeit mit meiner Tätigkeit als Sozialpädagogin im Bereich der Heilpädagogik einer Interdisziplinären Frühförderstelle. Und wie so oft lernt man durch das praktische Tun oft am meisten oder zumindest sehr viel: Neben der heilpädagogischen Förderung von Kindern mit ganz unterschiedlichen Schwierigkeiten, wie Entwicklungsverzögerungen, Konzentrationsschwierigkeiten, Lernstörungen oder Schwierigkeiten im sozialen oder emotionalen Bereich, war ich für das Case-Management zuständig. Dies umfasste die Koordination des gesamten Therapieprozesses, die Begleitung von ärztlichen Diagnostiken, die Durchführung umfangreicher heilpädagogischer Diagnostiken, das Verfassen von Förderplänen und Entwicklungsberichten, die Kooperation mit dem Kindergarten, der Schule, dem Jugendamt, die Durchführung von Verhaltensbeobachtungen in der Kita sowie anschließende Beratungen der Erzieher und die Begleitung und Beratung von Eltern in enger Zusammenarbeit mit der zuständigen Psychologin. Final entschied ich mich dann für das Masterstudium der Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt ‚Pädagogik der frühen Kindheit‘ und dem Wahlpflichtmodul Soziologie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster.
Und so stehe ich heute hier: Ausgestattet mit einem Koffer voller Erfahrungen und der Freude, dieses Wissen und diese Erkenntnisse an Sie weitergeben zu dürfen und Sie und Ihr Kind oder auch Sie als Betroffene begleiten zu dürfen. Auf alle Therapeuten und Pädagogen wartet neben individueller Beratung ein breites Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten.
Ich freue mich auf Sie!
Ihre
Julia Maria Hatke